Prävention und Jugendsozialarbeit sind wesentliche Aspekte in der Jugendarbeit. Der Begriff „Prävention“ umfasst in unserem Verständnis alle Bereiche in der Jugendarbeit. Jedes Jahr führt die Offene Jugendarbeit Götzis ein Jugendsozialarbeitsprojekt gemeinsam mit Jugendlichen durch. Die Projekte widmen sich jugendspezifischen Themen, die im Vorfeld gemeinsam mit den Jugendlichen ausgesucht werden. Die Projekte werden von der koje (Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung) und dem Land Vorarlberg unterstützt
Unsere Jugendsozialarbeitsprojekte der letzten Jahre:
2022
um-WELT-raum
Das große Ziel des Sozialarbeitsprojektes der Offenen Jugendarbeit Götzis „UM-Welt-RAUM“ im Jahre 2022 war es, den Jugendlichen das Thema Nachhaltigkeit näher zu bringen. Um-WELT-Raum verbindet zwei zentrale Themen der Jugend – Umwelt und Sozialer Raum. Dies haben wir genutzt, um mit Jugendlichen gemeinsam neue Wertigkeiten und Funktionen an etablierten Orten in Götzis im Sinne der Umwelt und Nachhaltigkeit zu schaffen. Dabei wurden diverse Kleinprojekte wie beispielsweise ein Öko-Beauty-Workshop, ein Fotowettbewerb über Ökosysteme, ein Klimafrühstsück, eine Kanu-Tour, oder der Wald-Erleben-Workshop umgesetzt.
2021
come together – go outside
Kooperation mit OJA-Altach: Mit dem Projekt unter dem Titel „Go Outside – Come Together“ soll dem digital geprägten Alltag entgegengewirkt werden. Durch gezielte Aktivitäten im öffentlichen Raum soll die psychische und physische Gesundheit der Jugendlichen gefördert werden.
Gemeinsam mit den Jugendlichen wurden direkte Begegnungen und Erfahrungen wieder erlebbar und spürbar gemacht und verschiedene öffentliche Räume vor allem in der Region mit ihnen bespielt um körperliche Nähe, den direkten Austausch sowie gemeinsame Erlebnisse wieder spürbar zu machen. Einerseits wurde Spiel, Spaß, Abenteuer und Spannung angeboten, andererseits entstand ein neues Miteinander, denn alle wirkten mit, waren mitverantwortlich und trugen zur Bewältigung der einzelnen Aufgaben bei.
2020
#jugendkulturmeetsart
Kooperation mit OJA-Altach:„#jugendkulturmeetsart – Erwerb von Diskurs- und Handlungskompetenzen im öffentlichen Raum“.
In mehreren Projektmodulen wurden mit interessierten Mädchen: und Buben: beider Gemeinden Jugendkulturen und Stärken in den Vordergrund gestellt. Mit künstlerisch-kreativen Ansätzen wurden verschiedene Themen wie Jugendkulturen, Umgang mit Emotionen und Gefühlen, Stigmatisierung, Umwelt, Klimaschutz, DIY, Recycling, u. ä. gemeinsam mit den jungen Erwachsenen bearbeitet. Der künstlerische-kreative Ansatz bot einen niederschwelligen Zugang zu teils schwierigen Themen und ermöglichte diese in einem lockeren Rahmen aktiv zu bearbeiten. Junge Menschen bekamen Raum für Selbstinszenierung und Eigenproduktion. Es wurde Raum für Gespräche geschaffen. Zudem wirkt Kunst – auch in passiver Form – positiv auf die seelische und körperliche Gesundheit und dadurch wiederum positiv auf die Gemeinschaft.
2016
New Generation
Beim Projekt „Next Generation – Mach mit“ standen die Fragen rund um die eigene Identitätsfindung – „Wer bin ich? Was darf ich? Was darf ich nicht? Wie mache ich auf mich Aufmerksam etc. – ?“ im Mittelpunkt. Da die Jugendphase besonders wichtig für die Identitätsbildung ist brauchen, die Jugendlichen Raum und Platz diese Fragen zu stellen und kritisch zu beleuchten, wie auch zu experimentieren. Mittels verschiedener Methoden bearbeiteten wir das Thema geschlechtergemischt sowie geschlechtergetrennt. Da das Thema besonders für 10-14 Jährigen brisant war konzentrierten sich die einzelnen Elemente auf diese Altersgruppe.
Mit dem Projekt erreichten wir das Ziel einen ersten gemeinsamen Schritt zu gehen und in das Thema der Identitätsfindung einzusteigen. Daran soll im folgenden Jahr angeknüpft werden.
2015
Neue Wege
Mittels des Projekts wurden Strategien für den persönlichen Umgang mit Gewalt, Respekt, Frustration und Aggression mit Jungen: und Mädchen: erarbeitet und reflektiert. Durch die verschiedenen Aktionen wurden den Jugendlichen ihr kreatives und positives Potential und alternative Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und erarbeitet.
Die 4 Säulen des Projekts:
- Workshops zum Thema Gewalt in Kooperation mit der Musikmittelschule Götzis
- Selbstbehauptungstage für Mädchen:
- Hüttentage für Jungen:
- Abschluss- und Reflexions Workshop
2014
DIA:LOG
Im Mittelpunkt des Projekts standen nicht die verbale Sprache, das Herkunftsland, die Religion, der soziale Stand, sondern die Möglichkeit in einen respektvollen DIA:LOG mit seinem Gegenüber zu treten.
Ziel des Projektes war es die Jugendlichen dabei zu unterstützen ihre Projektidee umzusetzen und sich zu präsentieren und gleichzeitig damit Vorurteile und Verhaltensmuster im Umgang mit Jugendlichen konstruktiv abzubauen und positive Formen der Kommunikation mit und unter ihnen zu schaffen. Gewaltinteraktionen, die durch Vertreibung, Ausgrenzung, Perspektivenlosigkeit und Stigmatisierung entstehen, werden dadurch reduziert.
2012
Space Act
Jugendliche wurden unterstützt, im öffentlichen Raum präsent zu sein, ihn zu gestalten und zu nutzen. Denn Jugendliche sind an öffentlichen Plätzen vermehrt nicht mehr willkommen. Der öffentliche Raum wird durch vorwiegend wirtschaftliche Interessen unserer Gesellschaft mit Verboten für freiheitsliebende Jugendliche stark eingeschränkt und bietet ihnen wenig bis überhaupt keine Gestaltungsmöglichkeiten mehr.
Anhand verschiedener Aktionen und Interventionen entstand ein Angebot für Jugendliche, dass ihnen Möglichkeiten boten vorhandene bereits angeeignete Räume auszubauen bzw. neue Impulse ihrer Raumaneignung aufzunehmen und sie dabei zu stärken.
2011
Kraftraum
In 5 Modulen wurde über Gewaltprävention mit dem Themenschwerpunkt Mobbing informiert. Dabei wurden Impulse der Jugendlichen und der mobilen Jugendarbeit aufgegriffen und bearbeitet. Die Aktionen fanden hauptsächlich im öffentlichen Raum statt.
Abgeschlossen wurde das Projekt mit einer Workshopreihe sowie Podiumsdiskussion zum Thema „Mobbing betrifft uns alle“
2010
Gewalt Ohne uns
Das Projekt wurde für Jugendliche im Alter von 13 bis 20 Jahre für 2 angrenzende Regionen entwickelt. Leitfaden des Projektes war ein Anti-Gewalt-Pass, bei dem die Jugendlichen bei unterschiedlichen Aktionen Punkte sammeln können. Die gesammelten Punkte konnten die Jugendlichen anschließend bei Jugendrelevanten Veranstaltungen und Freizeitangeboten in den Regionen einlösen.
Um möglichst eine breite Palette der Jugend zu erreichen war ein abwechselndes Programm zwischen Niederschwelligkeit und höherschwelligem Angebot erforderlich. Durch die Niederschwelligkeit der Angebote sollen die Jugendlichen erreicht und angesprochen werden. Mit dem höherschwelligem Angebot wird die Problematik aufgegriffen und Verhaltensmuster analysiert bzw. neue Lösungsstrategien entwickelt.
Das Projekt war auf 3 Ebenen ausgerichtet.
- Erlebnisorientierte Körperarbeit
- Aktive Auseinandersetzung mit dem Thema mittels Workshops, Trainings und Vorträgen
- Analysieren von Umgangsformen und Entwicklung von Lösungsstrategien
2009
Gewalt ohne mich
Mädchen: sind in den letzten Jahren hinsichtlich ihrer Rolle als Gewalttäterinnen: verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Schlägereien sind nicht nur eine Domäne von Jungen: – auch immer mehr Mädchen: prügeln sich.
An öffentlichen Plätzen finden immer wieder Schlägereien statt, die von Mädchen: organisiert wurden.
Anhand des Gewaltpräventionsprojektes wurden den Mädchen: ein verantwortungsbewussten Umgang mit Gewalt und ein neuer Zugang zur Konfliktbewältigung aufgezeigt.